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Pilotversuch am Oelder Klärwerk abgeschlossen
Nach etwa 14 Monaten endete am 15.09.2024 die Pilotphase für einen möglichen Neubau der Kläranlage. In diesem Zeitraum wurde ein kleiner Teil der Oelder Abwasser im Membran-Bioreaktor (MBR) - Verfahren mittels einer mobilen MBR-Anlage geklärt, um zu überprüfen, dass dieses Verfahren auf die Gegebenheiten der Stadt Oelde anwendbar ist. So können die Anforderungen an die Reinigung der herkömmlichen Abwasserparameter und der bald notwendigen Spurenstoffelimination erfüllt werden.
Fazit der Pilotierung

Vergleich der Abwasserproben.
Die Pilotierung auf der Kläranlage Oelde war erfolgreich und demonstriert, dass die MBR-Technologie uneingeschränkt eingesetzt werden kann. Weiterhin wird dadurch gewährleistet, dass die zukünftigen Anforderungen an die Abwasserreinigung ebenfalls erfüllt werden können. Während des Testversuchs wurden über 1 Mio. Einzeldaten gesammelt und ausgewertet, welche in die Planung des möglichen Neubaus der Kläranlage einfließen sollen. Unter anderem bilden diese Daten die Grundlage für die Größenauslegung der einzelnen Becken, die Membranfläche sowie der Dosierung von Chemikalien.
Hintergrund
Im Rahmen einer Machbarkeitsstudie im Jahr 2022 wurde geprüft, welche Schritte für die Stadt Oelde nötig sind, um eine zukunftsorientierte Abwasserreinigung zu gewährleisten.

Membran-Filter

Innenansicht der MBR-Anlage
Als Ergebnis der Studie wurde eine Abwasserreinigung mit einem „Membran-Biologischen-Reaktor“ (MBR) und simultaner Zugabe von „pulverisierter Aktivkohle“ (PAK) festgestellt. Sodann beauftragte der Rat die Verwaltung, den jetzt abgeschlossenen Pilotversuch durchzuführen.
Warum besteht Handlungsbedarf?
Die Kläranlage Oelde wurde 1978 errichtet und 1992 auf eine Kapazität von 47.000 Einwohnerwerten erweitert. Seitdem wurde das Wachstum lediglich durch Optimierungen der bestehenden Technik bedient, welche nicht mehr dem aktuellen Stand entspricht. Aktuell ist die Anlage mit über 51.000 Einwohnerwerten überlastet.
Die derzeit gültige Genehmigung der Bezirksregierung Münster für das Einleiten von gereinigtem Abwasser in den Axtbach ist bis zum 31.12.2029 befristet. Verschärfte Anforderungen an die Einleitbedingungen sind aufgrund der Wasserqualität und des geringen Wasserstandes des Axtbaches dauerhaft zu erwarten. Im Zuge der biologisch-ökologischen Gewässeruntersuchung erfährt der Axtbach in den letzten Jahren eine Herabstufung in den ökologischen Potentialklassen und allgemein eine Degradation. Es ist davon auszugehen, dass die zukünftigen Anforderungen mit der bisherigen Verfahrenstechnik nicht sicher einzuhalten sind.