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Versorgungssicherheit & Vorsorge


Liebe Bürgerinnen und Bürger, 

Bürgerflyer zum Thema


in den vergangenen Jahren haben die Krisensituationen   deutlich   zugenommen. Wir sahen uns auch in Deutschland mit Hitzeperioden,   Unwetterereignissen,  Hochwasser und Waldbränden  konfrontiert.   Beim "Münsterländer Schneechaos" war  2005 auch unsere Region betroffen - es kam damals zu mehrtägigen Stromausfällen.

Bund, Länder, Kreise und Kommunen arbeiten   im Bevölkerungsschutz zusammen, um in Notsituationen Hilfe leisten zu können. Der Stab der Oelder Verwaltung trifft in der derzeitigen Situation in enger Abstimmung mit den Stadtwerken Ostmünsterland  als lokalem Netzbetreiber, weiteren Versorgern  und dem Kreis Warendorf Vorbereitungen zum Schutze der kritischen Infrastruktur und zur Schaffung von   Noteinrichtungen, die im Krisenfall kurzfristig  aktiviert werden können.
Hierüber möchten wir Ihnen nachfolgend einen Überblick geben.  


Ein Blick auf die aktuelle Lage


  • Seit dem 23.06.2022 gilt die Alarmstufe des Notfallplans. Die Bundesnetzagentur beobachtet die Lage genau und steht in engem Kontakt zu den Netzbetreibern.
  • Die Gasversorgung in Deutschland ist stabil. Die Versorgungssicherheit ist gewährleistet. Insgesamt bewertet die Bundesnetzagentur die Lage als weniger angespannt als zu Beginn des Winters. Eine Gasmangellage in diesem Winter wird zunehmend unwahrscheinlich. Eine Verschlechterung der Situation kann aber weiterhin nicht ausgeschlossen werden. Ein sparsamer Gasverbrauch bleibt wichtig.

Was kann jeder von uns tun?


Bitte fragen Sie sich, ob Sie  für eine Krisen-Situation ausreichend gut vorbereitet sind. Auch hierzu wollen wir Ihnen eine  erste Orientierung geben.  Denn: oftmals ist der Aufwand geringer als gedacht und vieles ist im Haushalt bereits vorhanden.
Ein Check lohnt daher:

  • Was gehört zu einer angemessenen   Vorbereitung?
  • Wie werde ich bei Gefahr gewarnt und wie   kann ich mich  informieren?
  • Wie kann ich mir selbst und  anderen   helfen?

 Krisensituation & Vorsorge

  • Warum Vorsorge wichtig ist 

    Ein Blackout ist ein großer   Stromausfall mit massiven   Auswirkungen auf die gesamte   Infrastruktur einer Stadt, einer Region bzw. eines Staates.   Alle relevanten Bereiche wie die Telekommunikation   (Handy, Internet),   Verkehr und Logistik sind stark eingeschränkt oder funktionieren   nicht. Die Wasserversorgung sowie   Abwasserentsorgung sind ebenfalls   betroffen. Die Kernbereiche der kritischen Infrastruktur (u.a. Rettungsdienst, Krankenhäuser, Polizei, Verwaltung) werden über Notstromaggregate   im Rahmen der Möglichkeiten weiterbetrieben.  Lebensmittelgeschäfte, Tankstellen und Banken bleiben  vermutlich geschlossen. 
    Letztlich handelt es sich um eine Situation, in der die gewohnten Wege, sich zu versorgen, den Alltag zu gestalten und mit anderen zu kommunizieren, deutlich eingeschränkt sind oder versagen.   Während eines Blackouts gibt es kein Licht, keine Kühlung, kein Trinkwasser, keine Heizung,  keine Medikamente.   Bund, Länder und Kommunen treffen derzeit Vorkehrungen, um die kritische Infrastruktur zu erhalten.   

      !
    Im Falle eines längerfristigen und großflächigen Stromausfalls    wird es staatlichen Stellen nicht möglich sein, die gesamte Bevölkerung mit Lebensmitteln und Getränken sowie Wärme und Licht zu versorgen. Daher gilt die allgemeine Empfehlung, für diesen Ernstfall vorzusorgen.  

  • Bevorratung mit Lebensmitteln 

    10 Tage Einkaufsliste für eine  erwachsene Person   

    Ο      20 Liter Getränke
    Ο      3,5 kg Getreideprodukte, Brot, Kartoffeln, Nudeln, Reis
    Ο      4 kg Gemüse, Pilze, Hülsenfrüchte
    Ο      2,5 kg Obst, Nüsse
    Ο      2,6 kg Milch und Milchprodukte
    Ο      1,5 kg Fisch, Fleisch, Eier oder Volleipulver
    Ο      357 g Fette und Öle

    Für Kinder je nach Alter entsprechend weniger.
    (Empfehlung des  Regionalverbands Ruhr)

    Praktische Tipps zum Einlagern

    Um einen Vorrat für eine Notlage zusammenzustellen, gibt es praktische Tipps, mit denen sich der eigene Lebensmittelvorrat ganz leicht aufbauen und lagern lässt:

    1.       Schritt für Schritt: Sie müssen nicht alles auf einmal kaufen, sondern beim nächsten Einkauf einfach eine Packung mehr in den Korb legen und können so den Vorrat nach und nach füllen.

    2.       Schmeckt´s? Kaufen Sie nur Lebensmittel, die die Personen Ihres Haushalts mögen und vertragen.

    3.    Ungekühlt und ungekocht  Die Lebensmittel sollten auch ungekühlt haltbar und ungekocht essbar sein. In kalten Monaten kann zum Beispiel der Balkon zur Kühlung von verderblichen Lebensmitteln dienen. Hier gilt zu beachten, dass alles gut verpackt ist, sodass Insekten oder kleine Tiere diese nicht fressen.

    4. Der Vorrat darf nicht einstauben! Damit der Vorrat nicht schlecht wird, verderbliche Lebensmittel wie Fleisch oder Gemüse auf Haltbarkeit prüfen und gegebenenfalls verwenden – und nachkaufen.

    5.       Nacheinkauf nach hinten: Nachgekauftes nach hinten stellen und ältere Lebensmittel zuerst verbrauchen.

    6.       Richtig lagern! Haltbare Lebensmittel mögen es in der Regel kühl, trocken und dunkel.

    7.       An Haustiere denken! Wer Hund, Katze & Co. hat, sollte an ausreichend Futter, Wasser, Einstreu, Medikamente und alles andere denken, was die tierischen Mitbewohner benötigen.

  • Empfehlenswerte weitere Notfallausrüstung

    Ο      Campingkocher und Gas 
    Ο      Kerzen, Teelichter, Feuerzeug - bitte nutzen Sie aber keine "Teelicht-Öfen"
    Ο      Taschenlampen, Batterien und ggfls. Powerbank
    Ο      Verbandskasten und Hausapotheke  , Schmerzmittel
    Ο      Vorrat an individuell benötigten Medikamenten
    Ο       Körperpflegeartikel
    Ο      Desinfektionsmittel und Einmalhandschuhe
    Ο      Waschmittel und Toilettenpapier
    Ο      Müllbeutel
    Ο      Feuerlöscher und Rauchmelder 
    Ο      Batteriebetriebenes Radio 
    Ο       Hoher Füllstand des Autotanks 
    Ο      Persönliche Dokumente
    Ο      Bargeld

  • Psychosoziale Vorsorge im Vorfeld eines Blackouts

    Eine Ausnahmesituation stellt unseren Alltag schnell auf den Kopf.  Sie wollen sich mit dieser Situation gedanklich vertraut machen? Dann sind diese Gedankenanstöße eventuell hilfreich: 

    • Bei wem melde ich mich, solange noch die Handyverbindung besteht?
    • Wer in meiner Familie / meinem Umfeld ist auf fremde Hilfe angewiesen (wegen Krankheit, Beeinträchtigung, Sprachbarrieren, Armut, Isolation)?
    • Sollte ich mich mit einem Nachbarn über das Thema austauschen?
    • Welche mir wichtigen Personen kann ich  bitten, im Falle einer Notsituation zu mir zu kommen?
    • Bei welcher Person kann ich ggfls. aufgenommen werden?
    • Was tut mir und meiner Familie gut, wenn wir belastet sind (z.B. Lesen, Gesellschaftsspiele, Geschichten erzählen, Alben anschauen)?

Städtische Einrichtungen im Krisenfall 

  • Notrufmeldestellen 

    Sollte der Strom längerfristig ausfallen, wird auch die Telefonie eingeschränkt sein oder gar nicht zur Verfügung stehen. Sie können einen Notruf an den sogenannten Notrufmeldestellen    absetzen. 
    Diese sind  in jedem Feuerwehrgerätehaus (außer Sünninghausen; dort  aufgrund der zentraleren Lage  Ludgerusheim) eingerichtet. Von dort aus kann in diesen Fällen per Satellitentelefon ein Notruf an die Feuer- und Rettungswache in Oelde weitergeleitet werden. 

    Die Standorte

    Rathaus, Ratsstiege 1
    Feuer- und Rettungswache  Oelde, Wiedenbrücker Str. 5
    DRK-Heim,  Poststraße 21
    Feuerwehrgerätehaus Lette, Hauptstraße 115
    Feuerwehrgerätehaus Stromberg,  An der Bleiche 1
    Feuerwehrgerätehaus Ahmenhorst,  Vellerner Str. 5
     Ludgerusheim Sünninghausen, Am Kirchplatz 6

  • Informations-Punkte im Stadtgebiet 

    Sollte der Strom längerfristig ausfallen,  wird es nicht mehr möglich sein, die Bevölkerung über die städtische Website, den Newsletter sowie über Social Media zu informieren.
    Aktuelle Informationen werden in diesem Fall  so schnell wie möglich fortlaufend an öffentlichen Aushangstellen im gesamten Stadtgebiet bereitgestellt.
    Diese werden in   allen Schulen in Oelde und in den Ortsteilen (in Sünninghausen Ludgerusheim St. Vitus Sünninghausen)   eingerichtet. 
    Die Informationen werden bei Bedarf tagtäglich aktualisiert. 

    Die Standorte

    Rathaus, Ratsstiege 1
    Albert-Schweitzer-Schule, Zur Axt 24
    Edith-Stein-Schule, Zum Drostenholz 43
    Overbergschule, Marienstraße 13
    Von-Ketteler-Schule Standort Oelde, Von-Ketteler-Straße 6
    Gesamtschule Oelde, Standorte Düdingsweg 9 und Bultstraße 20
    Thomas-Morus-Gymnasium, Zur Dicken Linde 29
    Lambertus-Schule Stromberg, Schulstraße 2
    Von-Ketteler-Schule Standort Lette, Kolpingstraße 7
    Ludgerusheim Sünninghausen, Am Kirchplatz 6

  • Betreuungsstellen

    Für Personen, denen ein Aufenthalt in den eigenen vier Wänden nicht mehr länger möglich ist, werden  Betreuungsstellen eingerichtet.
    Die genauen Standorte der Betreuungsstellen  werden im Bedarfsfall kurzfristig bekannt gegeben. 

     !
    Die dort vorhandenen Kapazitäten sind stark begrenzt. In der konkreten Situation  muss entschieden werden,  welchen Personen mit besonderem Wärmebedürfnis (z.B. alte Personen, Elternteil mit kleinen Kindern) sie zugänglich gemacht werden können.  

  • Einrichtung von Wasser-Entnahmestellen

    Sollte im Falle eines längerfristigen Stromausfalls  trotz des Einsatzes von Notstromaggregaten die Versorgung mit Wasser beeinträchtigt sein oder ausfallen: In diesem Fall greifen Sie bitte zunächst auf eigene Wasserreserven zurück  und gehen Sie sehr sparsam mit Wasser um. 
      
    Die genauen Standorte der Wasser-Entnahmestellen werden im Bedarfsfall kurzfristig bekannt gegeben. 

    !
    Die Entnahmestellen, die im Bedarfsfall eingerichtet und mit Notstrom betrieben werden, können lediglich den Mindestbedarf  von Teilen der Bevölkerung abdecken.  

Warnung der Bevölkerung

  • Sirenenalarm

     Sirenen sind grundsätzlich gut geeignet, Personen - auch  im Schlaf - bei bevorstehenden Gefahren zu alarmieren.   Sirenen weisen auf eine Gefahr oder auf das Ende einer Gefahr hin. Bitte  informieren Sie sich bei einer Warnung    über weitere Quellen (Rundfunk, Warn-Apps, Webseiten   etc.) genauer über die Art der Gefahr sowie über Verhaltensempfehlungen .

    Warnung
    An- und abschwellender Ton 
    Entwarnung 
    Gleichbleibender  Ton
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  • Warn-App Nina

    Mit der Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, erhalten Sie wichtige Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls integriert.

  • Weitere Warnmittel

Verhaltenstipps im Krisenfall

  • Wer benötigt Hilfe?

    Gibt es Familienangehörige, Freunde oder Nachbarn, die aufgrund von Krankheit, einer Beeinträchtigung, einer Sprachbarriere, von Armut oder Isolation Ihre Hilfe benötigen? Gibt es Personen, die Sie bei Bedarf unterstützen können? 

  • Wie kann ich mich informieren?

    In den ersten Stunden eines Stromausfalls wird eine "gepufferte" Stromversorgung für einige Stunden vorhanden sein. Die Verwaltung wird in dieser Zeit über alle zur Verfügung stehenden Kommunikationskanäle  informieren, u.a.:
    - Städtische Website www.oelde.de
    - Newsletter (Anmeldung hier möglich)
    - Social Media
    - Radio WAF

    Ausfall von Kommunikationsmöglichkeiten

    Bei einem längerfristigen Stromausfall ist damit zu rechnen, dass   Kommunikationsmöglichkeiten (WLAN, Telefonie, E-Mails, Newsletter, Website) nach einigen Stunden ausfallen.  Um sicherzugehen, dass Ihnen die Informationen dieser Seite auch in diesem Fall zur Verfügung stehen, können Sie sie ausdrucken. 

    Radio (insbesondere Radio WAF)

    Hauptinformationsquelle wird in der Ausnahmesituation das Radio sein. Die Stadt Oelde wird ihre Informationen über den Kreis Warendorf an Radio WAF weiterleiten. Sofern Sie nicht  über ein batteriebetriebenes Radio verfügen, nutzen Sie Ihr Autoradio.  

  • Bürgerhotline: 72-777

    Bei Bedarf wird eine Bürgerhotline unter der Telefonnummer 02522 / 72-777 eingerichtet.  

  • Brandgefahr im Auge behalten!

    Vorsicht beim Einsatz von  Kerzen in der Wohnung > Sie erhöhen die Brandgefahr und  das Risiko einer  Rauchvergiftung. Bitte achten Sie stets auf eine ausreichende Frischluftzufuhr.  Bitte verwenden Sie keine sogenannten Teelichtöfen   -  das sich darin ansammelnde Gas kann sich plötzlich entzünden und die entstehende Stichflamme einen Brand verursachen. 

  • Elektrische Geräte vom Netz trennen

    Trennen Sie  alle elektrischen   Geräte vom Strom.   So wird das Hochfahren nach einem Blackout erleichtert. Wenn nämlich dann  nicht sofort eine   volle Abnahme erfolgt, werden größere Schwankungen  vermieden, das  Risiko eines erneuten Runterfahrens reduziert und der Strom ist schneller wieder verfügbar. 

  • Zubereitung warmer Speisen

    Zur Zubereitung warmer Speisen  während eines Stromausfalls eignen sich Gas- und Campinggrills.  Das Grillen oder Kochen bei offenen Feuer / offener Hitze sollte aber unbedingt draußen, niemals in der Wohnung erfolgen. Hier   besteht Brand- und insbesondere Erstickungsgefahr. 

Hintergrundinformationen & Links 

  • Hintergrund: Wie funktioniert unser Stromnetz?

    Deutschland ist in dem europäischen Stromverbund UTCE  eingebunden.    Europäisch gibt es rund 40 Übertragungsnetzbetreiber, die   miteinander vernetzt sind und den   Stromfluss regulieren. Der Stromaustausch zwischen den Staaten dient dem Handel und dem Ausgleich von Schwankungen  und Versorgungsengpässen  bei Störfällen oder wetterbedingten   Ausfällen.   
    Die Voraussetzungen für ein leistungsfähiges und ausfallsicheres Stromnetz sind durchaus komplex und erfordern durchgängig eine gute Abstimmung der Übertragungsnetzbetreiber. 

    Voraussetzungen für ein stabiles Stromnetz

    1. Es ist stets   genau so  viel Strom einzuspeisen,    wie gerade benötigt wird.  Eine Speichermöglichkeit von Überkapazitäten  gibt es nicht.  Deshalb werden z.B. Windkraftanlagen temporär abgeschaltet, wenn im Sommer   viel Energie aus Photovoltaikanlagen produziert wird. 
    2. Das Stromnetz benötigt eine   konstante Leistung von  50 Hertz   bei einer   maximalen   Schwankungsbreite im Stromnetz   von ca. +- 0,2 Hertz.   Die Übertragungsnetzbetreiber versuchen, diese Spannung durchgehend zu gewährleisten. 
    3. Wenn   alle Versuche der Stabilisierung   europäisch versagen, wird der Strom    bei 51,5 oder 47,5 Hertz   gezielt   heruntergefahren, um Schäden an elektrischen  Anlagen zu vermeiden und die Voraussetzungen für eine Wiederhochfahren des Netzes zu verbessern. Dies kann über sog. Brownouts erfolgen. 
  • Bundesamt für  Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe